Original Murnau-Werdenfelser Rinder
Herdbuchzucht vom Gölmbach


Vom Nutztier zum ausgenutzten Tier

7000-8000 v.C. begann die Domestizierung  unseres Hausrindes aus den Wildrindern in Asien und Afrika, von dort aus verbreiteten sie sich auch nach Europa. Im Laufe der Zeit entstanden die verschiedensten Rinderrassen, weltweit heute um die 450. Es gab lokale Züchtungen, wenige erreichten regionale und ganz selten erlangten sie weltweite Bedeutung. 

Als Folge der Rinderrassen die für Fleisch-und Milchgewinnung spezialisiert waren, entstanden später dann die heutigen Hochleistungsrassen. Jahrhunderte lang war die übliche Form der Rinderhaltung der Weidegang. Heute verbringen die meisten modernen Hochleistungskühe ihr ganzes Leben im Stall und werden mit großen Mengen an Silage und Kraftfutter gefüttert, obwohl uns die Natur mit dem Rind ein Tier geschenkt hat, welches für uns unverdauliches Gras und Heu in Fleisch, Milch und Dünger verwandeln kann. Die Kuh vollbringt mit ihrer Verdauung eine riesige Leistung. Bisher ist es mit keiner chemischen Aufbereitung gelungen, mit so wenig Energie und so kostengünstig aus Zellulose etwas für den menschlichen Bedarf Brauchbares herzustellen, wie es die Kuh vermag.

Wir wollen hier nicht weiter auf die heutigen z.T. tierquälerischen Zustände in der Massentierhaltung eingehen, ich denke jeder Mensch mit einem halbwegs vernünftigen Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl gegenüber den uns anvertrauten Tieren kennt die negativen, gesundheitsschädlichen und umweltbelastenden Faktoren. Nur soviel, wussten Sie, dass man zur Herstellung für 1 kg Rinderbraten bis zu 100.000 Liter Wasser benötigt, angefangen von der Bewässerung der Felder, über die Tränkung des Viehs bis hin zum Wasserverbrauch bei der Verarbeitung und Transport? Fest steht, dass ohne Massentierhaltung nicht weniger sondern mehr Nahrungsmittel zur Verfügung stehen.


Entstehung Murnau-Werdenfelser Rind

Die Entstehungsgeschichte unseres Murnau-Werdenfelser-Rindes kann sicherlich nicht mehr 100 % geklärt werden, doch fest steht, dass diese Rasse eine der ältesten der Welt ist. 

Im oberbayrischen Benediktiner Kloster Ettal wurden einheimische rote Rinder mit gelben Tiroler Rindern gekreuzt. Auch spielte bei diesen Züchtungen das Tiroler Stift Stams eine Rolle. Geprägt von der geographischen Lage beider Klöster mit ihren steilen und teils sehr feuchten Weidegründen entwickelten sich hier sehr trittsichere Rinder mit außergewöhnlich harten Klauen. In der späteren Entwicklung legten die Klöster und der Landadel vermehrten Wert auf die Milchleistung, wobei die Landbevölkerung  Wert auf gute Mastleistung sowie auf gute Zugtiere legte.

Später wirkte sich die " Produktion guter Gangochsen " nachteilig auf die Weiterzucht der Rasse aus, diese Tiere gingen der Zucht verloren und die Stiererzeugung konnte nicht mehr folgen.

Im 20. Jahrhundert wurde dann vermehrt auf Hochleistung gezüchtet und so sank dann endgültig die Zahl der Murnau-Werdenfelser Rinder.

Heute werden die Murnau-Werdenfelser Rinder als Doppelnutzungsrasse für Milch und Fleisch gezüchtet.

Sie sind genügsame, langlebige, fruchtbare und vitale Rinder .

Mit ihren harten Klauen sind sind gleichermaßen geeignet für feuchte Standorte sowie steile Berghänge.



Aussehen Murnau-Werdenfelser Rind

Besonders abwechslungsreich und interessant finden wir die Farbpalette der Murnauer, sie kann variieren von Semmelgelb über gelbbraun bis hin zu einem dunklen Rotbraun. Häufig ist eine maskenartige dunkle Färbung um die Augen und an der Stirn zu erkennen. Bei einigen von unseren Tieren ist dieses mit zunehmendem Alter zu beobachten. Die Schwanzquaste muss immer schwarz sein, ebenso zeigt sich am After und an der Scham dunkle Haut. Die Stiere sind oft dunkelbraun bis schwarz und bei einem Gewicht von bis zu 1000  kg und einer Widerristhöhe von 130-150 cm schon recht stattliche Tiere! Die Damen wiegen zwischen 400-550 kg bei einer Widerristhöhe um die 130 cm.


Die Murnau-Werdenfelser-Rinder werden auf der ROTEN LISTE  der bedrohten Nutztierrassen in Deutschland unter der Kategorie I - extrem gefährdet - geführt.

Aus diesem Grund sind wir bemüht, unsere Nachzucht vorwiegend in die Zucht und somit zur Erhaltung der Rasse, zu verkaufen

Es gibt aber auch hier Tiere, die aus unterschiedlichen Gründen für die Zucht nicht geeignet sind. Sprechen Sie uns an, um zu erfahren wann Sie bei uns Fleisch reservieren können.